Marie und die Lust am Lesen

Die Geschichte von Marie ist eine fiktive Geschichte, wie sie so oder ähnlich in unserer Praxis häufig vorkommt.

Marie war 8 Jahre alt und in die 3. Klasse versetzt worden. Ihre Eltern und Lehrer wussten, dass die Lernmenge und die Geschwindigkeit des Lernens jetzt zunehmen würde. Dabei hatte Marie doch schon Schwierigkeiten beim Lesen lernen.

Marie war bereits von einem Augenarzt untersucht worden und so wussten ihre Eltern, dass ihre Augen gesund waren. Außerdem hatte sie eine gute Sehschärfe; 100% in der Ferne. Sie benötigte keine Brille.

Durch Empfehlung ihrer Lehrerin kam Marie dann zu uns. Sie hatte von den Erfolgen unserer Arbeit gehört. Wir machten eine visuelle Analyse. Das bedeutete, dass wir aufbauend auf einer Anamnese mittels zahlreicher Tests und Messverfahren die Funktionen des Sehens ermittelten.

Denn die Sehschärfe für die Ferne sagt nicht viel über Ausdauer, Geschwindigkeit und Genauigkeit der Sehverarbeitung aus. Dieser Prozess kann zudem in der Nähe anders ausfallen als in der Ferne.

Wir stellten fest, dass Marie eine Konvergenzschwäche hatte. Das bedeutete Maries Augen konnten sich nur mit großer Anstrengung auf den Text zum Lesen einstellen. Obwohl Marie noch nicht Alterssichtig war, hatte sie Mühe, die Buchstaben immer deutlich zu sehen. Darüber hinaus waren Maries Augenbewegungen stockend und ungenau, was dazu führte, dass Marie beim Lesen Endungen wegließ und Silben falsch trennte.

Wir empfahlen Marie eine entlastende Trainingsbrille zum Lesen und Schreiben. Marie bemerkte schnell eine verbesserte Ausdauer und Konzentration; die Hausaufgaben waren viel schneller fertig. Dieser Umstand sollte für immer bleiben auch ohne Brille. Somit endschied Marie sich zusammen mit ihren Eltern ihre Sehfunktionen zu verbessern. Wir führten gemeinsam ein funktionaloptometrisches Visualtraining durch. Dafür arbeitete Marie fleißig. Heute geht sie zum Gymnasium und ist eine begeisterte Leserin.

Häufig liegt ein Lese-Lernproblem in schwachen Sehfunktionen begründet oder diese tragen einen erheblichen Teil zum Problem bei.

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